Verständigung und Versöhnung

Heimat in Europa

Beheimatet zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Aus der schmerzhaften Erfahrung des Heimatverlustes durch Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach und dem Erleben, am neuen Wohnort ein Fremder zu sein, setzen wir uns ein für den Wert der Heimat als unverzichtbaren Baustein im vereinten Europa. Europa ist Heimat vieler Minderheiten. Sie sind eine Bereicherung, ihre Rechte gilt es zu achten und zu schützen.

Verständigung und Versöhnung

Wo einst über Jahrhunderte Deutsche lebten und ihre Heimat hatten, leben seit über sechs Jahrzehnten nun Menschen aus Polen, der Ukraine und den baltischen Ländern, die infolge der Wirren des Zweiten Weltkrieges hierhin vertrieben worden sind. Für sie ist Ostpreußen zur neuen Heimat geworden. Hierbei ist uns darum die Unterstützung der sogenannten „Erlebnis-Generation“ wichtig.

Frieden ist ein hohes Gut! Frieden ist nicht selbstverständlich in Europa! Nicht erst heute verbinden Deutsche und Polen vielfältige Beziehungen. Dazu gehört das reiche kulturelle Erbe und die gemeinsame Quelle und Grundlage unseres Lebens: der christliche Glaube. Er ist die Brücke, die Menschen verbindet.

Brücken bauen - gelebte Nachbarschaft

Das Wort der deutschen und polnischen Bischöfe beim II. Vatikanischen Konzil „Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung“ ist die Grundlage unseres vielfältigen Engagements hier und in Ostpreußen.

Werteorientierung

Menschen, Landschaft und Kultur wurden durch Nationalismus und Totalitarismus zerstört. Auf der Suche nach Wegen gemeinsamer Zukunftsgestaltung sind uns ein besonderes Anliegen die interkulturellen, grenzüberschreitenden Begegnungen von Kindern und Jugendlichen. Aus dem Erleben des gemeinsamen Glaubens und der Begegnungen erhoffen wir einen Beitrag zu einer neuen Werteorientierung hüben und drüben.

Traditon pflegen und Aufbruch wagen

Seit Jahrzehnten kommen Ermländerinnen und Ermländer regelmäßig zu Gottesdiensten, Wallfahrten und Begegnungen zusammen, gefördert und unterstützt von den Mitgliedern des Konsistoriums. Sie pflegen Lieder und Brauchtum ihrer ostpreußischen Heimat, die sie infolge von Flucht und Vertreibung haben verlassen müssen, und geben diesen Schatz an die junge Generation weiter. Sich der christlichen und kulturellen Wurzeln bewusst bleiben und so das eigene Leben wie auch das der Umgebung gestalten, ist das Bemühen aller und die besondere Aufgabe für die Seelsorge.